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Besuch der Kunstakademie Karlsruhe

Praktische Einblicke in das Kunststudium

„Ob ein Kunststudium für mich wohl in Frage kommt? Auf Lehramt oder freie Kunst? Wie ist das so, wenn man an einer Akademie studiert?“ – Fragen, die sicher bei manchen unserer Droste-Schüler*innen von Bedeutung sind.

Was für ein Glück, dass Charlotte Wegener gerade Kunst auf Lehramt in Karlsruhe studiert! Unmittelbar nach ihrem Praktikum bei uns am Droste nimmt sie uns, den LK der KS2, an einem eiskalten Morgen im Dezember mit zur Jahresausstellung der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste. Sie selbst ist mit einem Werk vertreten und kann uns einiges erzählen.

Die Jahresausstellung der Akademie gibt Besucherinnen und Besuchern einen Überblick über das, was Studierende ab dem 4. Semester so produzieren – in diesem Jahr eine wild gemixte Darbietung, dicht gehängt auf engstem Raum. Wir reden über Arbeiten, die uns ansprechen, über das, was Kunst überhaupt ausmacht, wie man sie präsentiert und was man so verdienen kann als Künstler*in…die Ausstellung bietet Anregung zur Diskussion.

Danach geht es eine Etage höher zu den Atelierräumen der Malerklasse von Prof. Tatjana Doll. Hier erwartet uns ein wunderbares Chaos aus Pinseln, Dosen, Tuben, Skizzen, Kaffeetassen und Staffeleien. Überall Farbkleckse und ab und zu Studierende, die Leinwände bespannen oder sich entspannt unterhalten. Die Ateliers werden hier übrigens geteilt.

Wir begegnen Svenja Zewe, die auch Kunst auf Lehramt studiert und gerade ihr Schulpraktikum in Karlsruhe gemacht hat. Währenddessen hat sie hier im Atelier gearbeitet. „Mich zieht alles an, was irgendwie gruselig ist“, meint sie und verweist auf eine Reihe kleinerer Arbeiten mit dämonischen Figuren, die an die Wand geheftet sind. „Ich kann euch noch mehr zeigen“, meint sie und rollt eine alte Geographiekarte auseinander: ein überdimensionaler Hahnenkampf in Schwarz, Weiß und Rot, wilder Gestus, grober Duktus, Mischtechnik mit schwarzem Edding, Ölfarbe und Kreide. Dazu passend ein paar kleinere Skizzen auf Papier. Unsere Blicke treffen sich – wir wollen auch so arbeiten – hier geht es nur noch um die Sache und dass man seinen künstlerischen Weg findet! Aber teuer ist das Studium schon, wenn man das ganze Material selbst bezahlen muss.

Auf dem Weg zur Straßenbahn noch ein Schlenker durch die Werkstätten: Dort arbeiten Werkstattleiter, die richtig glücklich aussehen, wenn sie über Mal- und Drucktechniken erzählen. Da hätten wir gerne noch länger zugehört.

Wir bedanken uns herzlich bei allen, die uns so offen begegnet sind und vor allem bei Charlotte Wegener!

Ob ein Kunststudium nun tatsächlich angestrebt wird? – Wir wissen es noch nicht. Aber wir haben voll Bock aufs Malen bekommen!!!

Text: Sandra Sartorius