COMENIUS-Projekt 2014/15 Nachhaltiges Handeln an Sekundarschulen

Saisonal und regional – Das dritte Austauschtreffen in Luxemburg

Das dritte Treffen ihm Rahmen des Comenius-Projekts „Nachhaltiges Handeln an Sekundarschulen“ mit dem Thema „Ernährung“ fand in Luxemburg, genauer gesagt in Ettelbrück in der Ecole Privée Sainte-Anne, vom 19.- 24. Oktober 2014 statt.

Nach der fünfstündigen Anreise in einem Kleinbus trafen wir in Ettelbrück auf die Schüler/innen aus der Schweiz und Österreich. In der Schule gab es für alle einen kleinen Empfang mit Kuchen und Getränken und wir bekamen eine Schulführung von Schülerinnen der Saint-Anne. Danach fuhren wir alle mit unseren Gastschülerinnen nach Hause.

Am Montag arbeiteten wir in verschiedenen Ateliers, die alle unter dem Thema „Nachhaltige Ernährung“ standen. Es wurden Videos gedreht, das Cover für das Comenius-Handbuch entworfen und Lieder einstudiert, die mit Küchenutensilien musikalisch begleitet wurden. Eine weitere Gruppe stellte aus selbst gesammelten Naturmaterialien, wie Blättern und Rinde, die Dekoration für das Abschlussessen am Donnerstag her.

Der Besuch des Bio-Bauernhofs stand am nächsten Tag auf dem Programm. Zuerst bekamen wir von dem Landwirt eine Hofführung, um einen Überblick zu gewinnen. Danach fuhren wir mit einem Traktor zu einem Feld, auf dem wir Kartoffeln für unser Mittagessen ernteten. Anschließend hatten wir noch die Möglichkeit dem Landwirt Fragen über seine Arbeit zu stellen.

Die Ausstellung „Family of Man“ in Clerveaux, in der wir Bilder von dem luxemburgischen Fotografen Edward Steichen anschauten, war ein Highlight der Woche. Sie gehört seit 2003 zum Weltkulturerbe der Unesco und gilt als das größte je unternommene Foto-Projekt. Wir besuchten sie am Mittwochvormittag und fuhren dann nach Luxemburg-Stadt, wo wir noch eine Stadtführung auf dem Wenzelrundweg und den Kasematten machten. Seit 1994 stehen die Festungsanlage und auch die Altstadt von Luxemburg-Stadt auf der Liste des Welterbes der Unesco. Anschließend verbrachten wir noch einen schönen Abend mit unseren Austauschschülern.

Bevor wir den gesamten Donnerstagnachmittag mit der Zubereitung unseres Abschlussessens verbrachten, hatten wir am Morgen einen interessanten Vortrag über Lebensmittelverschwendung und nachhaltige Ernährung von Mike Mathias, einem Sozio-Ökonom, mit anschließender Diskussion.

In drei Gruppen kochten wir in den sehr gut ausgestatten Küchen der Schule die ver­schiedene Gänge. Als Vorspeise gab es Tomatenkuchen und Salat, der Hauptgang bestand aus normaler Lasagne und Kürbislasagne und als Dessert gab es Apfelmustiramisu und Brownies. Alle Speisen wurden mit saisonalen und regionalen Lebensmitteln gekocht wurden. An diesem Abend fanden auch die Präsentationen der Ateliers statt.

Wir bedanken uns bei den luxemburgischen Schülerinnen für ihre tolle Gastfreundschaft und die schöne Woche, die wir zusammen verbracht haben. Die gesamte Woche war aber nicht nur erlebnis- sondern auch sehr lehrreich für uns, was an dem abwechslungsreichen und interessanten Programm lag. Jetzt können wir es kaum erwarten bis zum letzten Treffen im Mai, hier bei uns im Schwarzwald.

Nachhaltig energiegeladen - Das letzte Austauschtreffen in Freiburg

Das letzte Austauschtreffen Anfang Mai in Freiburg bzw. im Schwarzwald stand unter dem Thema „Nachhaltige Energie“. Wir fanden, das passt besonders gut in unsere Region, wo Energie auf vielfältige Art und ökologisch vernünftig und eben nachhaltig erzeugt wird.

Am 4. Mai kamen unsere Freunde aus Luxemburg, Österreich und der Schweiz in Freiburg an. Der herzlichen Begrüßung voller Wiedersehensfreude folgte, nach einem kleinen Imbiss, die Rede unseres Schulleiters Herr Rupp. Anschließend wurde die gesamte Schule gezeigt, natürlich einschließlich unserer eigenen Solaranlage. Danach ging es mit dem Bus zu unserer Bleibe für die folgende Woche, dem Freizeit- und Bildungszentrum Altglashütten.

Dort begann am Abend unser Aufenthalt mit der offiziellen Begrüßung durch die Schulleiter der vier Schulen, die extra in den Schwarzwald gekommen waren. Auch der Regionalkoordinator der baden-württembergischen UNESCO-Projekt-Schulen, Christof Magar, würdigte das Projekt als beispielhaft für die internationale Zusammenarbeit im UNESCO-Schulnetzwerk und darüber hinaus. Das Abendprogramm für die Schüler gestalteten die DHGler mit verschiedenen Spielen, bevor gegen 22:00 Uhr der Abend „offiziell“ endete.

In Workshops, Exkursionen und Vorträgen beschäftigten wir uns in den folgenden Tagen mit dem Thema „Nachhaltige Energie“. Am Dienstag und Donnerstag teilten uns die Lehrer in zwei Gruppen auf, die jeweils am Energieworkshop und an der Exkursion teilnahmen. Auf der Exkursion lernten wir eine Biogasanlage und ihre Funktionsweise kennen, wir besichtigten einen Bauernhof, der mit Wind- und Sonnenenergie nachhaltige Energiewirtschaft betreibt. Besonders eindrucksvoll war der Besuch zweier riesiger Windkraftanlagen, die wir sogar betreten konnten. Zum Abschluss bekamen wir ein zünftiges Vesper in einem Bauernhof, der sein Brot, sein Fleisch, seine Weine, seine Säfte und so ziemlich alles, was man zum Überleben braucht, selbst herstellt.

Die zweite Gruppe blieb in Altglashütten und hörte sich zuerst einen Vortrag von Herrn Behringer vom Verein Solare Zukunft zum Thema erneuerbare Energie an. Dem folgte das „Ressourcen-Verteilungs-Spiel“, bei dem auf anschauliche Weise deutlich wurde, wie ungleich die Lebensgrundlagen in der Welt verteilt sind. Danach war Selbermachen angesagt: An verschiedenen Stationen konnten wir „Energie-Experimente“ durchführen. Da gab es z.B. das Elektrofahrrad, mit dem man sehen konnte, wie anstrengend es ist, für einen Ventilator, eine kleine Disko-Kugel, eine LED- Lampe, eine Glühbirne, eine Energiesparlampe oder ein Radio Strom zu produzieren. Ein Messgerät zeigte an, wie viel Strom z.B. ein Föhn oder ein Handy braucht. Dann gab es ein Stockwerk höher noch zwei weitere Stationen zum Thema Sonnenenergie und solarangetriebene „Autos“, in dem Falle einfache Spielzeugkäfer.

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Mit einem Solarkocher kochten wir Kaffee, besonders beliebt war die Lupe, mit der man in Holzplättchen seinen Namen brennen konnte mithilfe der Sonne.

Am Mittwoch standen Stadtführungen auf dem Programm: Wir bekamen das Solarhaus des Architekten Disch erklärt und auch die angrenzende Solarsiedlung. In der Stadt lernten wir auf einer Führung das „alternative“ Freiburg und seine Geschichte bei einer Führung durch das „Grün“ kennen. Mittagessen gab es in der Mensa der Universität. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung.

Die Gestaltung des Abschlussabends hatten die Schweizer und die Österreicher übernommen: Nach einem selbst gestalteten „Länderquiz“ mit praktischen Preisen wurden noch Geschenke überreicht, zur „Feier des Tages“ durften die Teilnehmer an diesem Abend länger aufbleiben.

Allerdings mussten wir am nächsten Morgen früh auf den Beinen sein, denn der Bus holte uns zu früher Stunde ab. Last but not least: Der emotionale Abschied von allen am Austausch teilnehmenden Schülern und Lehrern am Freiburger Bahnhof …

Yara Brekalo, 9b

Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert.
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