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Theaterabend 2018

VON IRRFAHRTEN UND IRRWITZIGEN SCHOKOLADENEXPERIMENTEN – DER DOPPELTE THEATERABEND AM DROSTE

Am 1. und 2. Februar luden die Theater-AGs Klasse 6-8 und 9-Kursstufe1 zum alljährlichen Theaterabend ein. Im sehr gut gefüllten C-Trakt präsentierten sie zwei Stücke, die – mit hohem Tempo inszeniert – das Publikum bis zum Schluss in den Bann zogen und aufs Beste unterhielten.

Den Anfang machten die 39 (!) Schauspielerinnen und Schauspieler der Theater-AG 6-8. Mit dem modernen Märchen „Charlie und die Schokoladenfabrik“ hatten sie sich ein Stück rausgesucht, das gleichermaßen phantasievoll und rührselig war:

Nachdem der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Charlie über Umwege zu einer von fünf goldenen Eintrittskarten kommt, erfüllt sich für ihn ein großer Traum: er darf wie fünf andere Kinder die geheime Schokoladenfabrik des kauzigen Willy Wonka besichtigen. Er präsentiert den Kindern und ihren erwachsenen Begleitpersonen seine wundersamen Erfindungen und Experimente – darunter das eckige Bonbon, das rund aussieht, die unsichtbare Schokolade, die man auch in der Schule essen kann oder die Teleportationmaschine, mit der Wonka über das Fernsehen seine Schokoladenkreationen nach Hause liefern möchte. Während der Besichtigung verschwindet ein Kind nach dem anderen, sei es aus Gier, Selbstsucht oder übertriebener Neugier. So verwandelt sich zum Beispiel die selbstverliebte Violetta in eine „Blaubeere“, nachdem sie trotz Wonkas Warnung, den sich noch in der Testphase befindlichen 3-Gänge-Kaugummi verschmaust. Auch der fresssüchtige August verschwindet; er fällt den Strömungen des durch die Fabrik fließenden Schokoladenflusses zum Opfer. Jedes Verschwinden wird von Wonkas Arbeitern, den Oompa Loompas durch einen Rap kommentiert.

Am Ende bleibt nur noch der schüchterne und artige Charlie, der als Lohn für seine Bescheidenheit, Wonkas Fabrik übernehmen soll und mit seiner Familie in die Fabrik ziehen darf.
Das Stück wurde vom Seminarkurs Literatur und Theater angeleitet. Neben dem hohen Tempo der Inszenierung ist besonders die große Freude zu betonen, mit der die SchauspielerInnen ihre Rollen interpretieren. Ein Freude, die auf das Publikum übersprang.

Nach einer Pause, in der die Gäste von der KS2 bewirtet wurden, hatte die TheaterAG 9-KS1 für ihr Stück “Die Heimkehr des Odysseus” die Bühne bezogen. Das Publikum tauchte direkt ins Geschehen ein. Die erste Szene gehörte dem armen Odysseus, der „sieben Jahren Wachteleier und Calypso satt“ hat und endlich zu seiner Familie ins ferne Ithaka zurückkehren will. Vor allem durch die Unterstützung der Göttin Athene und ihrer Durchsetzungskraft gegenüber dem Göttervater Zeus gelingt es ihm schließlich seine 20 Jahre dauernden Irrfahrten zu beenden und nach Ithaka zurückzukehren. Hier muss er noch eine letzte Prüfung bestehen: Seine Frau Penelope kann sich dem Druck ihrer drei Freier nicht mehr länger erwehren und wird einen von ihnen heiraten müssen. Durch eine letzte List kann er dies gerade noch abwenden. Er verjagt die Freier aus dem Palast und überzeugt Penelope von seiner noch immerwährenden Liebe zu ihr mit folgenden Worten: „All meine Irrfahrten waren Umwege nach Hause zu dir – Endlich daheim!“ So fand auch das zweite Stück des Abends sein gutes Ende. Nicht nur die Götter waren versöhnt, auch das Publikum, das mit tosendem Applaus die herausragenden schauspielerischen Leistungen belohnte. Besonders positiv hervorzuheben war die gut durchdachte Besetzung der SchauspielerInnen – die Rollen schienen den AkteurInnen auf den Leib geschneidert zu sein. Für besondere Unterhaltung sorgten außerdem die witzigen Anlehnungen an unsere Gegenwart: wie beispielsweise der laptopverwendende Berichterstatter Homer, der sich durch die Abenteuer des Odysseus durchzappende Zeus oder der sonnbrillentragende Freier Penelopes mit guten Kontakten zur Mafia.

Ein abwechslungsreicher Theaterabend fand beschwingt sein Ende. Großer Dank gilt den betreuenden Lehrerinnen, dem Seminarkurs Literatur und Theater und natürlich den vielen engagierten SchülerInnen, die vor oder hinter der Bühne mitgewirkt haben. Einmal mehr wurde gezeigt, welch großes kreatives Potential in der Schülerschaft des DHG steckt.