Italienaustausch

SCHÜLERAUSTAUSCH MIT GENUA

Nachdem der traditionelle, jährlich stattfindende Italienischaustausch coronabedingt mehrere Jahre ausfallen musste, war es dieses Jahr in der letzten Schulwoche vor den Herbstferien endlich wieder soweit. Vom 22. bis zum 29. Oktober fuhr die Klassenstufe 10 des Droste-Hülshoff-Gymnasiums mit dem Flixbus nach Genua. Nach knapp 12 Stunden Fahrt erreichten die 18 Schüler*innen und 2 Lehrerinnen das Ziel, die Piazza Principe, einer der beiden Hauptbahnhöfe in der Hafenstadt. Dort warteten die italienischen Austauschpartner bereits voller Vorfreude darauf, uns kennenlernen zu dürfen. Nachdem jede und jeder seinen Partner*in gefunden hatte, hieß es auch bereits Abschied nehmen von den bekannten Gesichtern und auf in eine spannende Woche. Der Abend wurde in den Familien individuell gestaltet, die meisten nutzten die Zeit jedoch, um einander besser kennenzulernen. Am Sonntag traf sich dann nach dem Mittagsessen eine kleinere Gruppe zum Bowling in einer Shopping- und Kino-Mall, fernab der in Freiburg bekannten Größendimensionen. Abends dann wurde der Tag mit einem gemeinsamen Pizzaessen in Boccadasse, einem kleinen Stadtteil am Meer, und einem Spaziergang an der Strandpromenade abgerundet. Bereits Montagmorgen ging es dann zum ersten Mal in die Schule. Im „Liceo Piero Gobetti“ wurden wir allesamt herzlich mit einem Frühstücksbuffet, Kennenlernspielen und einer Präsentation über die Schule empfangen. Nach einer Besichtigung des Hauptgebäudes, welches aus ehemaligem Privatbesitz stammt, und einem kurzen aber eindrucksvollen Blick in die Kathedrale „San Lorenzo“ ging es nach einer Mittagspause auch schon mit einer Stadtrally auf Erkundungstour. In den „capo gruppi“, den einzelnen Tischgruppen vom Vormittag wurden wir mit kleinen kreativen Aufgaben und Rätseln durch die Stadt geschickt, den beiden Siegerteams wurde im Anschluss ein Eis spendiert. Die noch verbleibende Zeit durfte im Anschluss jeder selbst gestalten. Bereits am Dienstag hieß es dann auf nach Mailand, und nach einer 2-stündigen Zugfahrt setzten wir auch schon den ersten Fuß in das vielerorts wohl als Modemetropole bekannte Herzstück der Lombardei. Schon bald zeigte sich die Stadt aber bereits von einer ganz anderen Seite, denn spätestens nach einer Führung durch den botanischen Garten und der Besichtigung des Mailänder Doms war uns klar geworden, dass diese Stadt mehr als nur die berühmte „Galleria Vittorio Emanuele II“ zu bieten hatte. Doch natürlich durfte auch das Bummeln durch die zahlreichen Einkaufsstraßen nicht fehlen. Gegen 19 Uhr kamen alle gut gelaunt und dennoch müde in Genua an. Auch am Mittwochmorgen begannen wir den Tag zunächst in der Schule, wo wir diesmal von unseren Austauschpartnern getrennt in kleineren Gruppen hospitierten, und so auch andere Klassen bei ihrem regulären Schulunterricht erleben konnten. Ein gravierender Unterschied zu unserer Schule war beispielsweise die Fluraufsicht, die kontrollierte, dass sich keine Schüler unautorisiert außerhalb des Klassenzimmers aufhielten. Den Nachmittag verbrachten wir im genuesischen Aquarium, dem zweitgrößten Aquariums Europas, auf dem Gelände des „Porto Antico“, des alten Hafens. Knapp 12000 Tierexemplare und Arten der Weltmeere konnten hier besichtigt und bestaunt werden. Vom Sandtiger bis zur Japanischen Riesenkrabbe war hier wirklich alles dabei. Nach einem anstrengenden Tag voller neuer Erlebnisse trafen wir uns abends in einer größeren Gruppe, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen. Doch der Donnerstag hielt schon das nächste Highlight für uns bereit. Um 9 hieß es Leinen los, und so traten wir an Deck, um auf einem Touristenboot das kleine Fischerdorf Portofino anzusteuern. Auf halber Strecke machten wir einen Zwischenstopp in Camogli, einer bescheidenen kleinen Gemeinde, welche 200 Jahre zuvor noch als „Stadt der tausend weißen Segelschiffe“ bekannt war. In Portofino angekommen, verteilte sich die Menge und während sich so mancher einen schönen Platz zum Baden und Sonnen suchte, zog es andere zu den zahlreichen Luxusboutiquen oder zum „Castello Brown“, einer höhergelegenen Kirche, von wo aus man einen einmaligen Blick auf die italienische Riviera genießen konnte. Und so neigte sich der Tag bei der Rückkehr auch schon wieder dem Ende zu. Auch der Freitag beinhaltete nochmals einen Vormittag in der Schule, und auch hier durften wir wieder in verschiedenste Fächer und Klassen blicken und teils auch aktiv am Unterrichtsgeschehen teilnehmen. Nach einer gemeinsamen Führung durch den Palazzo Reale, erbaut für die Patrizierfamilie Balbi Anfang des 17. Jahrhunderts und heute eines der eindrucksvollsten Kunstmuseen der Stadt, durften wir den letzten Nachmittag noch einmal nutzen, der gesamten Woche einen perfekten Abschluss zu verleihen. Aus diesem Grund trafen wir uns am Abend nochmals alle gemeinsam zum Burgeressen. Nachdem wir am Samstagmorgen auf eine überaus spannende, ereignisreiche, sonnige und einzigartige Woche zurückblicken konnten, fiel der Abschied umso schwerer. Mit teils Tränen in den Augen verließen wir die Stadt um 8:30 und machten uns auf den Heimweg. Doch eines stand fest: Diese Woche sollte so schnell wohl keiner mehr vergessen!